Samstag, Mai 12, 2007

In China werden Hunde ausgefuehrt


Letzter Blick auf die Uhr, es ist 1:30 Uhr und um 4Uhr klingelt der Wecker. Und tatsaechlich klingelte der Wecker um 4 ganz wie erwartet. Mit diesem Klingeln hat sich eine neuer Arbeitslebensabschnitt eingelaeutet. Ab 6:30 ging es per Flugzeug nach Koeln um sich ordentlich bei der neuen Firma anzumelden, um 11 haben sich alle (50% des Teams) am Flughafen Duesseldorf getroffen um dann weiter nach Amsterdam zu fliegen. Leider hatte diese Maschine auf Grund von Fuellproblemen (Spritzgiesserwitz), ich meine Probleme mit der Betankung. Dies fuehrte FOLGERICHTIG dazu, dass wir unseren Anschlussflug nach HongKong in klassischer Weise verpasst haben. Das Bodenpersonal hat sogar bevor wir am Schalter erschienen fuer uns einen Anschlussflug nach HongKong via Paris gebucht. Das hiess natuerlich warten. Die leichte Uebung fuer den ruhigen und ausgelassenen Drachenfaenger. Am naechsten Tag, so gegen 17:30Uhr, sind wir in HongKong im gesunden aber doch versteiften Zustand gelandet. Danach Autofahrt mit Limosine zum Cruise Inn (Schiff auf Land) Hotel im Bezirk Shekou. 20:30Uhr.



Es ist der Hammer hier. Das kann sich keiner in Deutschland vorstellen, xx Mio Einwohner, Hochhaeuser noch und noecher.
Autofahrer die auf Grund ihrer chineschen Grundhaltung "Ich bin hier und darum darf ich auch hier sein" bzw. der Grundhaltung des nicht erwuenschten Gesichtsverlustes Auto fahren. Wie wirkt sich das aus fragt ihr euch. Na so; Einfach rueber ziehen nach rechts oder links und wenn man kein Ton, Hupen hoert, dann kann auch kein Auto sein. Was macht aber der Autofahrer wenn er taub ist oder an seinem Wagen der Hup-Kompressor ausfaellt? Na klar weiter fahren, wenn es kracht dann ist es halt so, aber jeder hat weiterhin sein Gesicht gewahrt, weil jeder von ihnen der Erste war.

Einkaufen ist noch so ein Hammer, vorgestern waren wir 10min Laufweg ein wenig Bummeln, ein wenig schien es mir wie in der Turkei nur mit viel mehr Garkuechen auf der Strasse. Gestern waren wir aber in Luhou der Startpunkt von Shenzhen, dem einstigen kleinen Fischerdorf mit 300 Einwohnenern. Ein Gebauede mit 1000 kleinen Geschaeften mit wie vielen Stockwerken und jeder Verkaeufer ruft immerzu " Wanna buiy watchz, Rolek", wenn du unmissverstaendlich andeutest, dass du Nichts haben moechtest, versuchen sie dir wiederum zu erklaeren, dass sie auch Nichts haetten und du es doch sicherlich bei ihnen preisguenstiger und in besser Qualitaet bekommen koenttest als bei den anderen. Also habe keine scheu und geh rein. Wahnsinn. Heute waren wir in Futian in einem Elektronik Markt, wieder Waaaaaaahnsinn, 8 Stockwerke mit Kondensatoren, Widerständen, Rechner, etc.

Das sind erste Impressionen, weitere werden folgen. Ich muss noch vieles sacken lassen und verdauen. Apropos verdauen, es geht gut hier, keine Problem!


Kugelfisch ich liebe und vermisse dich!
Kinder, ich liebe euch natuerlich auch und Bribram habe ich auch lieb.
Mutti, alles beste zum Muttertag, ich habe dieses Jahr mal auf das verschicken von Blumen verzichtet, aber ich schenke dir aud ganzem Herzen diesen virtuellen Flieder. Den Geruch musst du dir halt denken



Mittwoch, Mai 09, 2007

Nun ist es losgegangen: unwirklich und doch mittendrin

Hm, vor ein paar Wochen, als QI bei uns ankam, waren es noch ewig lange und schöne Wochen, die vor uns lagen. Und nun. Ruckzuck sind sie um, schneller als erwartet. Sie waren schön, wunderbar, wir haben viel erlebt. allein, zu zweit, zu dritt, zu fünft, mit den Hunden und mehr. Jeder hat Erfahrungen auf seine Art gemacht. Viele Gespräche haben Drachenfänger und ich nachts, tags und in den Schlaf-Nuckelpausen von QI geführt. Über den Kleinen, alle Kinder, über uns, über die Erwartungen an die auf uns zukommende Situation. Die Ungewissheit, die Vorfreude aber auch manchmal aufkeimende Ängste diskutiert, wenn es Zeit dafür gab. Umso mehr der Zeitpunkt nahte, umso unterschiedlicher sind wir mit der Situation umgegangen. Ich abwartend, etwas im Verdrängungsmodus. Das wird schon alles. Andy als Planer, der nach und nach in eine gewisse Nervosität verfiel. Drachenfänger, du mußt das jetzt nicht abstreiten. Deine Ängst um alle deine Liebsten hier habe ich schon gespürt und auf meine Art versucht, dir und mir zu helfen. Wir alle schaffen und meistern das, was vor uns liegt.

Nichtsdestotrotz sind mir montag morgen um 4.00 Uhr, als du in das Taxi stiegst und unser neues Leben begann, die Tränen in die Augen geschossen. Ich vermisse dich von der ersten Sekunde an.

Nun liegen die ersten Stunden und Tage hinter uns und es ist immer noch etwas unwirklich. Nach 32 Stunden Odysee bist du gestern irgendwann angekommen in Shenzhen und hast mich mit deinem Anruf von meinem Warten erlöst. War schon sehr erleichtert, deine Stimme zu hören. Die Fröhlichkeit und das es dir gefällt. Das dein erster Abend schön war mit deinen neuen Kollegen und in einer neuen Stadt. Hörte sich alles typisch nach dir an. Abenteuerlust, Kontaktfreude und viel, viel Neugier und Spannung auf das was vor dir liegt. Genau das liebe ich unter anderem an dir. Bin gespannt, was du heute erzählst.

Bis auf das ich mir eine tolle Erkältung zum "richtigen" Zeitpunkt eingehandelt habe, läuft hier alles super. Der Kleine und ich, das klappt gut. Habe heute 2 Stunden mit ihm vor dem Bauch nach dem Hundespaziergang aufgeräumt, mit deinen Eltern telefoniert. Nun schläft er schon eine Weile allein in seinem Bettchen weiter und ich habe mich in Ruhe fertig machen können und schreibe nun hier, während Quentin neben mir liegt. Ab jetzt ist meine erste Woche ohne Drachenfänger richtig voll. Habe jeden Tag was vor. Nachher gehe ich mit dem Zwerg zusammen das erstemal in die Agentur in der Uni, um an unserem Projekt zu arbeiten, danach bekommen wir Besuch von Mel und ihrer Schwester. Überhaupt ist es faszinierend und toll, wieviel Menschen in den zwei Tagen an uns gedacht und angerufen haben, um sich zu erkundigen, wie es hier klappt und o du gut angekommen bist. Beruhigt mich für die Zeit die kommt.
Morgen früh werden Shanghais Fäden an der Narbe gezogen. Ihr geht es richtig klasse. Nachmittags kommen dann die Jungs, um das erste Mal ganz allein auf ihren kleinen Bruder aufzupassen, damit ich einen Kurs in der Uni wahrnehmen kann. Das werden sie richtig super machen. es ist immer toll, sie mit Quentin zusammen zu sehen. Liebevoll und für ihr Alter sehr verantwortungsbewußt. Anschließend beliben sie wohl bei mir, schlafen hier und ich bringe sie dann morgens zur Schule. Das wird ein wenig Leben wie mit Drachenfänger sein, bringt dich mir nahe. Fretag vielleicht Kinderarzt mit der U3-Untersuchung , Samstag Treffen mit Schwesterherz und Sonntag zum Muttertag Eltern überfallen. Viel Programm, das mir die Zeit ohne dich hoffentlich kurz werden läßt. Herrausfordernd, ob QI und ich das so hinkriegen. uNd nächste Woche werden wir sehen, was da dann so ansteht. Mir was für die Uni-Hausarbeiten überlegen, damit das Studium auch wirklich vorankommt und ich mein Diplom dann vielleicht tatsächlich in China schreiben kann. Das wär cool, das will ich. Muß zusehen, dass das keine Utopie bleibt und Realität wird. Das heißt hier die Zeit genießen aber auch gut zu nutzen. Dann wird ein Jahr bestimmt schneller als uns lieb ist vorbei sein. Dann ist der Kleine auch schon "richtig groß". Jeden Tag kann ich was neues entdecken. Und er lächelt doch schon. Nun wird er bestimmt bald wach und hat tierisch Hunger. Und in zwei Stunden machen wir uns das erste Mal mit dem Auto alleine zu zweit auf den Weg.

Drachenfänger ich liebe dich und danke an alle, die mir das Gefühl geben für uns dazu sein.

Sonntag, Mai 06, 2007

Aus dem Bauch heraus

Am 30.5.2007 in einer 11er-Runde wurde Bram zum ersten mal mit voller Wucht bewußt: Bri und Bram haben diese Runde gestartet (na gut, die Älteste im Bunde hat mich gestartet), aber das unmttelbare Gefühl hatte Bestand und ich habe mich gefragt, warum meine Kinder uns als ihre Eltern ausgesucht haben, was konnten wir ihnen geben und was nicht. Dieses "was nicht" müssen sie sich selber erarbeiten, wie wir vor ihnen und das ist ihre Herausforderung im Leben. Ich bin sehr stolz auf meine Kinder. Jeder lebt ein völlig unterschiedliches Leben und stellt sich ihren Vorstellungen der Herausforderung. Ich liebe sie beide mit ganzem Herzen und bewundere sie für ihre Stärke. Es war sehr schwer sie los zu lassen um ihren eigenen Weg zu gehen. Wege, die ich oftmals als schmerzvoll für meine Kinder angesehen habe und doch wußte, dass sie den Schmerz brauchten (wie wir alle) um voran zu kommen. Bri und Bram hätten uns (wie alle Eltern) gewünscht, dass der Weg für sie geradliniger und bürden- und hürdenenfreier hätte sein mögen, sehr wohl aber wissend, dass man nur mit Herausforderungen im Leben wächst. Warum wollen Eltern einem das ersparen? Sie machen sich Sorgen! Das wird auch nie vergehen - aber, I trust my Son and my Daughter to do the right thing in their life for what they came here to do! They both are great personalities and I am proud to have carried them for a while and then let them be for what they are - angels on earth!

All the doubts and the fears inherent in a new start are normal - all will fall into place!

Bram