Sonntag, September 16, 2007

Andy is back (Part2), wo war er überhaupt?

Juten Tach und Hallo. Kaum nachdem ich alle Zweifel aus dem Weg geräumt habe und es gewagt habe ein neues Kapitel in meinem Leben aufzuschlagen bin ich wieder zu Hause. Es sollte eine grosse Erfahrung werden und es war einer der größten Erfahrungen in meinem noch kurzem Leben. Ich war in China arbeiten. Ein Gebiet voller Überraschungen. Eine Kultur so unterschiedlich und doch nicht fremd wenn man gerne mit offenen Augen durch die Welt gehen will. Entschuldigung Blindfisch, aber mit ich glaube du gehst eher mit deiner Nase durch das Leben. Es waren nur knapp zwei Monate die ich in China gearbeitet habe, aber ich habe so viele Eindrücke mitnehmen dürfen die der einzelne Tourist niemals mitkriegen würde. Klar die Transportbilder zB. Fahrradfahrer mit 15 und mehr Butangasflaschen im Gepäck, die Garküchen etc. bekommt jeder. Man muss es aber auch schätzen und nicht mit dem Kopf schütteln. Die Akzeptanz, dass es sich dort wirklich nur um das Kaufen und Verkaufen dreht. Dementsprechend ist die Arbeitskultur extrem unterschiedlich zu unserer. Der einzelne Arbeiter ist sicherlich nichts Wert. Er wohnt in der Firma, bekommt drei Mahlzeiten am Tag, seine Arbeitsklamotten und ein sehr kleines Taschengeld. Es warten aber für jeden Arbeitsplatz mindestens 30 fähige Arbeitskräfte. Um zu überleben wird halt Handel betrieben, und selbst wenn es nach westlichem Bild Kopien sind die gehandelt werden. In China ist es ein Produkt. Ich habe so viele kleine Garagen gesehen die mit modernen Fertigungsmaschine bestückt waren, einfach unglaublich. Na ja, wo sollen den auch die zahlreichen Uhren herkommen. Die kleinen Garagen produzieren jeweils ein Teil z.B. ein Zahnrad. Die Masse die er pro Tag produziert wird per Fahrad zum Assy Werk transportiert und der Grosse Uhren-Werksleiter verhöckert die Uhren per LKW and die kleinen Zentralen die wiederum per Fahrrad diese weiter an die kleinen Geschäfte verteilt. Für diese Kopien gibt es 100Seiten starke Kataloge, so wie für Schmuck, Sonnenbrillen, Taschen, etc. Die Chinesen haben den Tier1, Tier2, Tier... perfektioniert. Jeder bekommt seinen Anteil und jeder darf überleben. Hier in der westlichen Welt ist es eher so, dass der Tier unter einem für sein Überleben kämpfen muss und meist den kürzeren zieht. Das wichtigste jedes Chinesen ist die Nahrungsaufnahme. Ich habe in meinem Leben noch nie soviel Möglichkeiten zur Nahrungsaufnahme gesehen. Am Tage sind es die Restaurants, die Fast-Food Ketten (nicht nur McD oder KFC, sondern sie haben ihre eigenen Fast-Food-Restaurants) und ab 22-23 Uhr kommen die privaten Garküchen raus. Fleisch, Gemüse, Nudeln, Reis. Einfach alles. Wie gesagt, ich habe viel gesehen und in der kurzen Zeit die ich hatte, auch gelebt. Eine Erfahrung die mir keiner nehmen kann. Eine Erfahrung als Techniker der mit seinen eigenen Idealen die Aufgabe angenommen hatte und eher entäuscht über die westliche Welt und deren Abgesandten die nur ihre eigene Haut retten und ihre Habgier befriedigt sehen wollten. Dem entsprechend bin ich wieder zurück bei meinen Freunden die mich, meine Ideale kennegelernt haben und mich schätzen. Alle die ich damals zum Abschied in meinem Blog, Brief "...KombiParty" einen Faustschlag erteilt habe, haben mich alle rührend aufgenommen. Dies gibt mir das wunderbare Gefühl das letzte Kapitel mit aller Freude zurück blicken zu können und persönlich erfüllt abzuschliesssen. Ich habe keine Angst mehr extreme Schritte zu gehen und werde in Zukunft auch keine Angst haben in fremden Kulturen ein Leben zu leben. Zài Jiàn & Xìe Xìe Shenzhen, China
Ich habe keine Angst mehr vor der Einsamkeit, obwohl ich es wahrlich nicht immer genossen habe. Ich habe so gelernt das ich mehr ein Familienmensch bin als andere es gerne in mir sehen wollen. Ich habe nun gelernt was "zu Hause" bedeutet. Es wird mich natürlich nicht davor schützen weiterhin in depressive Phasen hinabzugleiten, aber es hilft mir scheller aus ihnen herauszukommen. Ich geniesse es bei Kugelfisch und den kleinen Schidkötenkopf, oder soll ich eher Specki sagen, zu sein und ich habe die Klarheit das meine Lebensbegleiter aus früheren Kapiteln kein weiteres Interesse an meiner Person und Leben haben. Dies war vorher schon so ,aber heute viel klarer im Bild. Nun beginnt wiedermal ein neues Kapitel, obwohl ich wieder im gleichen Umfeld zurück gekehrt bin. Ich habe aber meinen Fokus neu fokusiert und weiss nicht wohin die Reise geht und das ist gut. Sicherlich werde ich wieder in alte Gewohnheiten eintauchen, aber mit der Gewissheit es niemanden Beweisen zu müssen. Den das was ich in meinem Leben geschafft habe ist eine ganze Menge. Ich habe Freunde und starke Verbündete die für mich da sind. Nun ein Wort an meine Lebensbegleiter aus vergangenen Tagen. Für mich ist es Gewissheit, dass ich viel geleistet habe, um für euch in der Vergangenheit und in der Zukunft ein guter Mensch zu sein. Wenn ihr es in der Gegenwart differenzierter seht und das ist das was ihr mir zeigt, dann ist es halt so. Ich hatte Schmerzen deswegen, dass was ihr mir entgegen gebracht habt entgegen bringt, aber ich habe nun mein Fokus verschoben und werde mich nicht mehr darum scheren. Jeder hat halt seinen eigenen Fokus.
Ich kam aus einem fernen Land nach Deutschland, ohne der deutschen Sprache mächtig zu sein. War eine Pleite in der allgemein bildenden Schule, aber der Held nach dem Schulwechsel. Habe meine Lehre zwar nicht mit bravour bestanden, aber gut genug, um das Vertrauen anderer zu gewinnen, die mich in meinem Leben gefördert haben. Ich hatte keine immer glückliche Bindung mit meinem Elternhaus (ich glaube es hat jeder) und eine Partnerin die es für ihre Erfüllung ihrer Träume ausgenutzt hat. Ich habe es aber überlebt und erkannt und folgerichtig gegen gesteuert. Ich habe viele nette Leute in/aus fernen Ländern kennengelernt und ich habe Technik zur Funktion gebracht. Ich habe im Abendstudium meinen Techniker mit sehr guter Zensur abgeschlossen und habe trotzdem der Familie in allen belangen gedient bzw. ihr eigenes Leben ermöglicht. Ich habe die Einsamkeit gesehen und nur für bedingt gut befunden. Ich kann lieben und Liebe empfangen. Ich habe viel erreicht in meinem Leben. Mal schauen was die weiteren Kapitel an Lernstoff bieten. Wie gesagt, ich weiss nicht wo es hin geht