Dienstag, März 25, 2008

Das Perpetuum Mobile

In der Nacht des Tages vor dem Morgen ist nicht wirklich viel passiert. Die Erde, Hort unseres Seins, hat es wieder geschafft, sich um seine eigene Achse zu drehen. Sein unerschrockenes fortwährendes drehen, ermöglicht ihm über jeweils vier Jahreszeiten hinweg, sich um den großen Feuerball zu drehen und ein Jahr später an der gleichen Stelle für eine der kleinsten Zeiteinheiten still und stumm zu verweilen. Alles bewegt sich in unserer Welt und doch kommen wir immer wieder an der gleichen Stelle an. Sei es die Gedanken, die Freunde oder gar die Familie. Nun sagt der Eine; der Mensch kann nicht immer wieder an die gleiche Stelle gelangen, da er als Baby geboren wird und als alter Mensch das Leben verlässt. Ist das hinein Gleiten in ein Leben und das hinab Gleiten aus dem Leben nicht vielleicht doch an der gleichen Stelle? Natürlich ist es das. Als Baby kommt man mit der Neugier auf das Neue und einer Gewissheit es geht voran. Das Baby entwickelt sich zum Kind. Vom Kind zum Pubertierenden, zum Liebenden, zum Fürsorglichen, zum Abscheuungswürdigen, zum Kind, zum Pflegefall. Die Begriffe scheinen unterschiedlich zu sein, doch emotional sind sie als ebenbürtig anzunehmen. Übernimmt man nun das Sinnbild der Lebensumrundung eines jeden einzelnen und vergleicht sie mit der Umrundung der Erde um die Sonne wird man feststellen, dass wir Menschen genau zweimal unser Leben umrunden. Als Baby im Frühling, als Kind im Sommer, während der Pubertät im Herbst und im Winter das Liebende. Im Frühling fürsorglich, im Sommer das verabscheuungswürdige, im Herbst das kindlich und im Winter der pflegebedürftig. Der Vergleich der kleinsten Zeiteinheit und dementsprechend der Vergleich gleicher Positionen in einem Leben ist sicherlich schwer zu verstehen. Ein abstraktes! Um es nicht zu kompliziert und es sich plastischer vorzustellen, sollte man das Sein in virtuelle vier Jahreszeiten einteilen und deren Spiegelbilder genauer analysieren. Jeweils die Jahreszeiten der gleichen Form und Benennung, z.B. Frühling zu Frühling, sind an der gleichen Stelle. Es scheint etwas anders auszusehen doch sie sind identisch. Sowie sein eigenes Spiegelbild genauso aussieht jedoch sein eigenes Bild von hinten zeigt wird. Rechts ist Links und umgekehrt. Wenn wir unser Leben beginnen haben wir die Tür im Rücken und wenn wir aus dem Leben gehen haben wir die Tür vor unserer Nase. Der Frühling , das Baby, das fürsorgliche Wesen, das gegangene Leben. Das fürsorgliche Wesen ist also emotional gesehen das Spiegelbild des Babys und des Todes. Die Liebe die jeder gibt, wird erwidert, selbst während seines eigenen Todes erwidert und erlebt man die Fürsorge des Einzelnen. Vergleicht man nun den Sommer wird es ein wenig schwieriger. Einmal das Kind und eine Umrundung später das Verabscheute. Nehmen wir aber unser Sein genauer unter die Lupe. Werden wir wirklich von unserer Umwelt verabscheut oder ist es das Spiegelbild das wir in uns sehen. Als Kind versteht man die Welt nicht, man weiß nicht alles wie es geht, aber das Kind lernt immer wieder was Neues. Nun der zweite Sommer ist das gleiche Phänomen nur von der anderen Seite betrachtet. Man weiß genau wie die Welt funktioniert, man ist wie das Kind überzeugt das Richtige zu tun und man hat aber genauso wenig ausgelernt. Der Vergleich zwischen Pubertär und des alterndes Kindes ist ähnlich. Das pubertierende Wesen weiß nun wie es gehen könnte und mag seine eigenen getroffenen Entscheidungen nicht. In seinem zweiten Herbst mag es seine Entscheidungen, aber weiß nicht wie es weiter gehen wird. Der Winter ist wie der Frühling wiederum ein wenig leichter im emotionalen Vergleich zu einander zu verstehen. Einmal das Liebende dann 360° später der Pflegefall. Es ist das Spiegelbild der Liebe des Gebenden und des Empfangenen, doch auch das Bild der Ohnmacht nichts wirklich selbst lenken zu können, aber zu erkennen das alles in Bewegung ist. Eine Position der Bewegung die jeweils vom Gebenden gelenkt wird.

Wie bereits erwähnt ist die Einteilung des Seins in vier gleich große Teile nur eine vereinfachte Form der Betrachtung, denn wenn wir die Gemeinschaft in Clans, Nationen, Bündnisse, Kontinente, Planeten, Sonnensysteme, etc… anschauen, werden wir feststellen müssen, dass sie auch immer wieder auf einen gleichen Punkt treffen an dem das einzelne Geschehen im Spiegel wieder auftaucht. Für jeden einzelnen Seins/Lebens sind aber nur zwei Umläufe vorgesehen. In der Gemeinschaft jedoch erlebt jeder in der Funktion des Binomialkoeffizienten [Fakultät] mehrfache Umläufe seines Seins.

  • n!, wobei n= Anzahl der Leben
  • k!, wobei k= Anzahl der jeweiligen Umläufe
Nun also kein Wunder, dass wir Menschen nicht wissen wo wir stehen, bzw. wie weit es noch zum Ende ist. In jedem Augenblick den wir erleben, erkennen wir unser Spiegelbild und wollen ihn verändern, verbessern. Wir drehen unsere zwei Runden nicht einsam. Wir verändern uns und jeden anderen mit jeder Drehung die wir miterleben. Also warum der Schwachsinn nach Anerkennung und Reichtum? Nur weil wir unser Spiegelbild sehen und nicht das Potenzial der gemeinschaftlichen Bewegung? Nun wenn alles einen Anfang hat und dementsprechend ein Ende, wer hat das Perpetuum Mobile erschaffen und uns die begrenzte Fähigkeit das Ganzheitliche zu sehen? Warum ist es notwendig Kriege zu Führen und andere aus der Gemeinschaft vermeintlich auszuschließen? Wäre es nicht besser gewesen wenn uns der Anschubser des Perpetuum Mobiles uns das begrenzte Leben erklärt hätte und wir dadurch nicht in einen Zwang geraten wären den Anderen weh zu tun. Insbesondere sich selbst. Nun man wird nichts mehr ausrichten können, solange das Perpetuum sich dreht, aber sollte er mal still stehen, rate ich dem nächsten Anschubser seine Beweggründe noch einmal zu überdenken.

Diese Gans wird es nicht für uns tun! Und sie bewegt sich doch.